Armut ist keine individuelle Krankheit. Armut entsteht durch die seit langem steigende strukturelle Sockelarbeitslosigkeit, durch persönliche Schicksalsschläge, durch prekäre Arbeitsverhältnisse und durch unzureichende Förderung von Menschen mit geringerem Leistungsvermögen.

Materielle Armut ist in vielen Fällen mit seelischer und sozialer Verarmung verbunden. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Armen mit psychischen und anderen Krankheiten stetig.

Arme Menschen haben eine kürzere Lebenserwartung.

Kinder aus Armutsfamilien erreichen in deutlich geringerem Anteil Schulabschlüsse und Ausbildungsplätze.

Besonders die steigende Kinderarmut in einem der reichsten Länder der Welt ist ein Skandal und gefährdet nicht nur die Zukunft der betroffenen Kinder und Jugendlichen.

Diese Kinder müssen stärker als andere gefördert werden. Hier zu investieren ist das Gebot der Stunde. Wir dürfen es nicht zulassen, dass entstandene Risse und Verwerfungen in unserer Gesellschaft sich weiter verbreitern. Die wahre Qualität einer menschlichen Gemeinschaft zeigt sich im Umgang mit ihren schwächsten Gliedern. Hier Hilfen anzubieten ist nicht nur wichtig für die Betroffenen. Hier zu helfen ist auch Hilfe zur Selbsthilfe für die ganze Gesellschaft, für eine menschliche Gesellschaft.

Bei der Beseitigung von Armut und Ungerechtigkeit sind wir alle gefordert

„In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?“